V Studio 3
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Der Beginn
Siebziger Jahre. Zeit von Disco mit Ilja Richter, Diskothek im WDR mit Mal Sandock.
Im Radio: Unterhaltung am Wochenende mit Hermann Hoffmann, Wolfgang Masur, Insterburg & Co, Hanns-Dieter Hüsch, Georg Bungter, Balduin Baas, Schobert & Black, Heino Jaegers, Elke Heidenreich und, und, und...
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Haussender
Das V Studio 3 war in den 1970er Jahren zunächst eine Art Haussender in Gelsenkirchen-Feldmark, der über Verkabelung des ganzen Hauses in der Kurze Str. 8 funktionierte.
Analog zum Drahtfunk in der Nachkriegsära fand die Verbreitung von Beiträgen nicht über den Äther sondern mittels Kabelverbindung statt. Die akustische Reichweite war somit deutlich eingeschränkt.
Das Studio sendete als "komischer Sender" an meist imaginäre Hörer.
Audiobeiträge -
Team
Das Redaktions- und Moderationsteam bildeten Ulrich Vogt und Andreas Seifert unterstützt von Birgit Biendarra.
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Comedy Trash
Der Dilettantismus stand bei so gut wie allen Produktionen Pate. Damit war die Idee geboren Comedy Trash zu produzieren.
Den Begriff Comedian für komödiantische Entertainer gab es damals noch nicht.
Komiker hießen noch Komiker.
Zwar hat das Studio seine eigentliche "Sendetätigkeit" 1984 eingestellt, lebt aber in Form des Uli On Air Podcasts inhaltlich und gestalterisch weiter. -
Vorbild
Geistiges und humoristisches Vorbild für das Projekt war der Piratensender von Hermann Hoffmann.
Der Vater der Radio-Comedy betrieb bereits 1955 (verbotenerweise) seinen Sender Zitrone.
Natürlich nicht zu vergleichen mit den dilletantischen V Studio 3 Bemühungen.
Trotzdem war der Burgdorfer Musik- und Stimmenvirtuose interessiert an unseren Haussendern.
Verbunden hat uns jedoch sicherlich der Spaß an der Freude. -
Programm ohne Programm
Unter Benutzung von Cassettenrecorder, Tonbandgerät und kleinem Verstärker wurden Reportagen, satirische Sendungen, Interviews, Features, Parodien oder Trash-Comedy "übertragen".
Interviews und Hörspielproduktionen gehörten zum Standardrepertoire.
Der Mut zum Dilettantismus bestimmte Form, Inhalt und Gehalt der Sendungen. -
Senderbewegung
Die Senderbewegung verbreitete sich zunächst ausschließlich in Gelsenkirchen-Feldmark.
Hätte es in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bereits die Möglichkeit zur Verbreitung von Sendungen via Internet gegeben, wäre es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer sehr kreativen, überregionalen Verbreitung von Sendeinhalten der Gelsenkirchener "Haussender" gekommen. -
Störsender "Aida"
Der Antipode zum V Studio 3 war der "Störsender AIDA". Dieser sah seine Funktion hauptsächlich darin ein konkurrierendes Gegenkonzept zum etablierten V Studio 3 Programm, zu entwickeln.
Kurz: Er störte den Sendebetrieb des V Studio 3 Senders durch Überlagerung von "Aida" Rufen und Abspielen der Verdi-Ouvertüre. -
Rote Spule Bulmke
Als dritte Fraktion der Senderbewegung der 70er Jahre meldete sich bald ein Sender aus Bulmke-Hüllen, die "Rote Spule Bulmke", mit einer skurilen Mischung aus halbernst gemeinten oder satirisch überhöhten, absurden politischen Forderungen und morbidem niskieskem Humor.
Der "Heinz-Broadcast" war hartnäckig und fiel durch provokante Kunstaktionen auf, sendete jedoch keine einzigen Beitrag und war eine kurzlebige Zeiterscheinung.
Alle Sender der Senderbewegung Gelsenkirchens brachten kleine Programmzeitschriften heraus. -
5 Jahresfeier
1977 feierte das V Studio 3 sein fünfjähriges Bestehen mit einer mehrstündigen Live-Performance moderiert von Andreas Seifert und Uli Vogt.
Ausschnitte aus dem Programm sind in unserem uli on air Podcast zu hören.
-Episode 2: Anruf genügt Teil 1 - Improvisation am Telefon (1977) Floristisches - Klerikales
-Episode 6: Mit Hammer, Amboss und Zwerchfell - "Wer war der Täter?" - Spontanhörspiel in Wallace Manier mit Andreas Seifert (1977)
-Episode 10: Anruf genügt - Teil 2 (1977) Kandidatensuche "Am laufenden Band" 1 - Fernsehreparatur
-Episode 11: Anruf genügt - Teil 3 (1977) Falsch verbunden - "Der weiße Riese"
-Episode 12: Anruf genügt - Teil 4 (1977) Ermahnung - Seelsorge
-Episode 16: Anruf genügt - Teil 8 (1977) Zeugen Jehovas - Kein Porno
-Episode 17: Das Tiermagazin - Teil 1(1977)
-Episode 18: Das Tiermagazin - Teil 2(1977)
-Episode 19: Das Tiermagazin - Teil 3(1977)
-Episode 26: Das Interview - mit Erika Vogt (1977)
-Episode 27: Das Interview - mit Frieda Vogt (1977)
Ulis Comedy Podcast -
Sendeleiter Talk
Bei den Feierlichkeiten kam es auch zu einem unversöhnlichem Zusammentreffen der drei Sendeleiter, Heinz N., Uli V. und Ralf V., festgehalten in einer Talk-Show.
Audiodatei:
Sendeleiter Talk-Show Audio -
Videoproduktionen
Ab 1987 entstanden neben de akustischen Beiträgen auch viele Videoproduktionen.
Aufgenommen mit einer Blaupunkt Video 8 Kamera und geschnitten mit diversen Rekordern mit Dubbing-Funktion.
Übersicht
Im Folgenden eine Auswahl der wichtigsten Produktionen
Viele davon zu hören in unserem Comedy Podcast