Das Universum expandiert!
Theo Strake - Geist wider den Zeitgeist, Philosoph oder Scharlatan
Es ist an sich schon ein Glück, wenn man sich Gast in der Weinstube nennen kann.
Das Glück ist jedoch noch steigerbar. Gemeint sind damit jene kostbaren Momente, in denen Herr Theo S. (Name der Redaktion bekannt), hellwach, sich und Anderen die Welt erklärt.
Schön wie ein Gott und männlich wie ein Held, steht er unerwartet auf und erzählt vom Wahren, Guten und Schönen. Der gerngesehene Stammtischler fasziniert dann weniger durch die erkenntnistheoretischen Inhalte seiner Ausführungen, denn durch die ihm umgebende eigentümliche Aura seiner Persönlichkeit.
Herr Theo S. ist ein Weiser.
Dem Sprichwort: "Reden kommt von Natur, Schweigen vom Verstande" gemäß wirkt er doch eher wie ein Naturbursche auf die an seinen Lippen hängende Stammtischgemeinde.
"Ich rede, also bin ich!", erklärt er und breitet sein Weltbild vor den Nichtsböseahnenden aus. Er wechselt die Themen, wie andere Frauen oder Parteibücher.
So kommt er von Gott, Freiheit, Mikro- und Makrokosmos ohne Umschweife, gedankensprunghaft, frei assoziierend auf Grünkohl, Mikrowelle und Regionalpolitik zu sprechen. Zuweilen streift er ein Dutzend Themen in einem Satz.
Das allein ist bereits Kunststück genug!
Herr S. vermag es jedoch, Zusammenhänge da aufzuzeigen, wo Andere sie nicht für möglich hielten. Dies alles zelebriert er vor uns in seiner unnachahmlichen Art: mehr oder weniger intuitiv, jedoch ohne den Sinnzusammenhang ganz aus den Augen zu verlieren.
Schließlich verbindet er seine Theorien zu einer Philosophie des Alltags, des kleinen Mannes, zu einer Weltsicht des Herzens.
Wenn er sich dann, zu später Stunde noch zu einem seiner sagenumwobenen Witzvorträge hinreißen lässt, verschafft uns allein der unnachahmliche Vortrag des Redners große Freude. Da bleibt kein Auge Trocken und das Zwerchfell wird derart arg strapaziert, dass man sich den Bauch halten muss.
Die Gäste in "Helmuts Weinstube" wähnen sich dann in dem Glück, einmal wieder mehr eine Sternstunde der Menschheit erlebt zu haben.